»Worüber man sprechen kann, darüber soll man berichten. Ich beginne hier eine neue Form der Aufschreibung, der Aufsagung. Ich gebe Berichte von jener Welt- und Erfahrungsbreite, die mir zustößt. Ich berichte Dinge, die mir begegnen, Vorgänge, denen ich mich stellen muß. Dabei bin ich eingedenk, daß ein Verleger im Grunde genommen immer nur an den Büchern beurteilt werden soll, die er macht, nicht an den Worten, die er über diese Bücher oder über andere Gegenstände verliert.«
So beginnt Siegfried Unseld am 18. Oktober 1967 seinen »Bericht über die diesjährige Frankfurter Buchmesse«, die erste Eintragung und etwas zeitversetzt der Auftakt des Ganzen. Das jahrzehntelange Unternehmen fängt betont nüchtern an – als Bericht. Der Verleger folgt damit Goethes Maxime, dass man sich in geschäftlichen Dingen »lakonisch, imperativ, prägnant« verhalten solle. Das zeichnete den Arbeitsstil von Siegfried Unseld aus, und so schrieb er über 35 Jahre seine Chronik, bei der auch wiederum Goethes Maximen und Reflexionen Pate stehen:
»Eine Chronik schreibt nur derjenige, dem die Gegenwart wichtig ist.«
Siegfried Unseld war von Beginn an bewusst, dass seine Gegenwart als Verleger im Nu zur Geschichte des Verlags würde. Was er über Jahre notierte und zur eigenen Form entwickelte, die Chronik, hätte Siegfried Unseld so nicht veröffentlicht. Es waren Notizen, die er – dürfen wir vermuten – später für eine Autobiographie oder, untrennbar davon, für eine Verlagsgeschichte als Grundlage genommen hätte. Das Provisorische, das Vorläufige der Form, doch im Inhalt zuverlässig und gewissenhaft Notierte dieser Chronik sollten alle im Gedächtnis behalten, die darin lesen. Es ist ein Entwurf, den Siegfried Unseld eines Tages in Teilen korrigieren und ausschreiben wollte.
Die Chronik berichtet zu Beginn von Konflikten und Krisen: den Studentenunruhen auf der Buchmesse 1967, den Protesten während der Messe im Jahr darauf und dem sogenannten »Lektorenaufstand« im Herbst. Diese Krise betraf den Suhrkamp Verlag, seine innere Verfassung wie äußere Wirkung, die Stellung des Verlegers unmittelbar. Deren Ausgang war naturgemäß unsicher. Hier wollte Unseld die Auflehnung von Mitarbeitern gegen den Verleger, seine Argumente dagegen wie die Unterstützung von Autoren protokollieren, um einer Geschichtsklitterung Widerstand entgegenzusetzen, die dann auch später versucht wurde.
Die hier vorgelegte Chronik reicht mit den Momentaufnahmen von 1967 und 1968 über das Jahr 1970, als die chronologischen Notizen einsetzen, bis 1993, über ein Vierteljahrhundert. Es sind circa 5.650 Seiten von Siegfried Unseld verfassten Textes, die als Digitalisate eingestellt werden: 2.650 als Chronik mit den Reiseberichten und Notizen (knapp 3.000 Seiten). Nicht mitgerechnet sind die umfangreichen Anlagen und Materialien: Zeitungsausschnitte, Artikel, Briefe, Einladungen, Broschüren und ähnliches.
Die ersten Chronikjahrgänge, 1970 und 1971, erschienen 2010 und 2014 in zwei Bänden, von Raimund Fellinger federführend herausgegeben, mit zahlreichen Anmerkungen und einer ausführlichen Bibliographie. Die nachfolgenden 22 Jahre werden ohne Anmerkungen veröffentlicht.
Das Nachwort dieses engen Mitarbeiters von Siegfried Unseld gibt Aufschluss über den Aufbau der Chronik zu Beginn, deren Anordnung, die Funktion der Reiseberichte, mit denen Unseld seine Mitarbeiter gleichsam auf seine Reisen mitnahm, Eindrücke von deren Stationen mitteilte, Gespräche wiedergab, die Autoren zu Wort kommen ließ oder Namen neuer Autorinnen und Autoren notierte und Aufträge weitergab.
Manche Autorennamen tauchen häufig auf: Peter Handke, Hans Magnus Enzensberger, Martin Walser, Thomas Bernhard, Jürgen Habermas, Ingeborg Bachmann, andere seltener.
Im Laufe der Jahre verändert sich die Chronik. Ab Anfang der 1980er Jahre kommen auch private Begebenheiten, Begegnungen, Anlässe zu Wort; zuweilen nimmt die Chronik Züge eines Tagebuchs an. Das Eindringen des Privaten hat gewiss seine Ursache darin, dass Siegfried Unseld nicht mehr die Zeit fand, ein persönliches Tagebuch zu führen und sein Privatleben nahezu im Verlagsleben aufging.
Kindheitserinnerungen gibt es so gut wie keine, selten solche an die Schulzeit in Ulm oder die Studienjahre in Tübingen. An wenigen Stellen erinnert der Chronist an die Kriegszeit. Es scheint, als habe Siegfried Unseld das Chronometer am 7. Januar 1952 gestellt, seinem ersten Arbeitstag in Frankfurt.
Die Leserinnen und Leser der Chronik bekommen einen Eindruck von dem immensen Arbeitspensum, das sich Siegfried Unseld Jahr für Jahr abverlangte: die tägliche Korrespondenz und die Notizen, die jeden Tag mehrere Mappen umfassten, die Lektüre der Manuskripte oder Bücher, seine Einschätzungen, Urteile, Diskussionen mit den Autoren, die Gespräche mit den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.
Siegfried Unseld diktierte die Chronik an Wochenenden oder im Turnus von Wochen oder Monaten. Am 15. August 1976 schreibt er über sein chronisches Schreiben, das Weiterschreiben (Raimund Fellinger hebt es zu Recht hervor):
»Am Abend diktiere ich rückwirkend die Chronik Juli. Wegen der vielen eigenen Arbeiten bin ich dazu nicht gekommen und ich diktiere auch die Tage bis heute [ … ] Jetzt am Ende des Diktates kommt die Frage auf: warum schreibe ich dies alles? Es kostet mich Stunden und Stunden. Ich weiß eben nicht, beherrsche ich meine verlegerische Arbeit? Ich weiß nur, sie beherrscht mich. Und im Grunde genommen ›kostet‹ mich das auch nicht Stunden. Diktieren ist eine besondere Form des Schreibens, das Konzentration verlangt. So schwer schreiben fällt, so sehr orientiert es mich doch, so sehr hält es mich, so sehr werde ich klar über mich selbst und klar über die Richtung meiner Arbeit. Nur schreibend kann man den Prozeß des Schreibens verstehen. Mein immenser Aufwand für das 91seitige Manuskript über die Suhrkamp-Fleckhaus’sche Buchgestaltung [Der Marienbader Korb, Hamburg 1976] hat mich eines gelehrt: Ich kann von nun an sicherer formulieren, warum ich diesen Umschlag für gut und warum ich jenen für falsch oder weniger gut halte. Indem ich diese Chronik schreibe, beurteile, bewerte ich das unmittelbar Vergangene, durch Auswahl oder durch meine Sicht. Ich halte das in der Chronik Geschriebene für die Geschichte des Verlages fest, damit der Hintergrund der Vorgänge nicht verloren gehe. Aber je länger ich diese Chronik des Vergangenen schreibe, je intensiver sie gedacht und belegt ist, desto wichtiger wird sie mir für die Gegenwart, nein, nicht nur für die Gegenwart, sondern für die Bestimmung des Morgens, für das, was ich morgen und übermorgen machen, beurteilen und entscheiden muß. Nichts ist für mich so mächtig wie die Macht des Geschriebenen.«
Der letzte Satz von der Macht des Geschriebenen bezeugt das Credo des Verlegers wie des Autors Siegfried Unseld. Die Chronik handelt immer wieder von dem, was er selbst schrieb: über Hermann Hesse und Rainer Maria Rilke, Bertolt Brecht und Uwe Johnson, die zahlreichen Einführungen bei Lesungen, Vorworte, Nachworte von ihm herausgegebener Werke. Schließlich seine Studie über Goethe und seine Verleger, fast achthundert Seiten historischer Erforschung des Verhältnisses von Autor und Verleger, Unselds lebenslangem Thema. Das Buch erschien 1991 mit der Widmung: »Für Burgel Zeeh und damit für alle, die mir dies möglich gemacht haben.« Dankbar hat Siegfried Unseld die einbezogen, die mit ihm arbeiteten, die »diffizilen Mitarbeiter«, wie er sie zuweilen ironisch nannte, zuerst seine Sekretärin Burgel Zeeh, die über viele Jahre mit ihm an seiner Seite war und die Chronik nach seinem Diktat schrieb, die Abteilungsleiter, die in der morgendlichen Postkonferenz zusammenkamen, um über allfällige Probleme, Titel, Verschiebungen von Erscheinungsterminen, Vorschläge neuer Bücher, Kritiken, Briefe, Absagen oder Zusagen zu sprechen, über all das, was der Verlagsalltag mit sich bringt. So entschlossen Unseld in seinem Urteil war, er fällte es oft erst nach langen Diskussionen. Buchvorschläge und Gutachten der Lektorinnen und Lektoren im Suhrkamp oder Insel Verlag kamen mit einem »Ja« oder »Nein« zurück oder mit einer nicht minder wichtigen Einschätzung: »In der Schwebe lassen«. Über acht Jahre war ich selbst Teil dieser Verlagsarbeit, der Zusammenarbeit mit ihm und kann bezeugen: Unseld war streng, skeptisch, treu zu Menschen, konstant bei Projekten. Er hasste Indifferenz und ließ Widerspruch zu.
Die Chronik gibt viel vom Alltag des Verlegers preis, doch zugleich sollte man die schätzungsweise 60.000 Briefe hinzudenken, von denen Unseld einige Entwürfe in die Chronologie mitaufnahm, ebenso Gespräche und Gutachten, die nicht aufgenommen wurden. Die Chronik legt von vielem Zeugnis ab, was Siegfried Unseld über Jahrzehnte beschäftigt hat, doch nicht von allem.
Oft geht es um Konzeption von etwas Neuem, das Siegfried Unseld begeistern konnte. »Wie plant man eine Rilke-Renaissance?«, schreibt er am 24. Februar 1972.
»Ich habe den Eindruck, daß sich Kultur und Kulturmode in den nächsten Jahren so entwickeln, daß es möglich sein wird, für Rilke eine Renaissance zu entwickeln.«
Und der Erfolg gab ihm Recht, Rilke erlebte eine Renaissance. Ebenso seine Pläne, Bertolt Brechts Werk zu dessen 75. Geburtstag im Jahr darauf, 1973, neu zu zeigen. Die Konzeption von Suhrkamp Wissenschaft im Jahr darauf, der Taschenbuchreihen von Suhrkamp und Insel, die Reihe Theorie, die weitere Entwicklung der von ihm erfundenen Edition Suhrkamp, der Deutsche Klassiker Verlag, der nicht nur einen ganzen literarischen Kosmos in die Bücherwelt brachte, der nicht regenbogenfarben erstrahlte, sondern in einer der beiden Grundfarben des Suhrkamp Verlags: blau.
Ende der 1980er Jahre erwarb Siegfried Unseld mit Ignatz Bubis und Walter Hesselbach den traditionsreichen Jüdischen Verlag, der mit seinem Programm an das anschloss, was seit dem Ende der 1950er Jahre ein Herzstück von Unselds verlegerischem Wirken war: die Werke jüdischer Autoren im Suhrkamp Verlag von Walter Benjamin und Gershom Scholem, Theodor W. Adorno, Nelly Sachs, Peter Weiss, um nur sie zu nennen. In den 1980er Jahren kamen die Bücher von Amos Oz, von Agnon, Jehuda Amichai und Dan Pagis und anderer hinzu.
Das Verhältnis von Autor und Verleger hat den Verleger immer wieder als Autor beschäftigt, auch in seiner Chronik. Als er im Mai 1971 nach New York fuhr, um den 60. Geburtstag von Max Frisch zu feiern, überschüttete der ihn mit Vorwürfen, Klagen und Zornesausbrüchen. Unseld sei »mit leeren Händen« nach New York gekommen, »und im übrigen hätte ich mich am Tage seines Geburtstages einfach ›schäbig‹ verhalten. Das würde er mir nie vergessen.« Er sei in New York »sehr verzweifelt« gewesen, hält Siegfried Unselds langer Reisebericht vom Mai 1971 am Ende fest:
»Es traf mich so, daß ich zum ersten Mal in meinem Leben Resignation empfand. Den Gedanken dachte, das Handtuch zu werfen. Auch ich habe ein Recht, nicht gedemütigt werden zu wollen.«
Einigen Raum in der Chronik wie in den Reiseberichten nehmen die Kuraufenthalte in Überlingen am Bodensee ein. Siegfried Unseld hatte sich für eine besondere Form des Fastens entschieden – eine Auszeit von einigen Wochen im Sommer, später noch eine kürzere im Dezember. In Wirklichkeit ging die Arbeit für ihn in dieser Zeit weiter. Er las und schrieb besonders intensiv.
Das morgendliche Schwimmen im Freibad in Frankfurt-Hausen vom Frühjahr bis Herbst, im Winter im Hallenbad gehörte zu den Ritualen in Siegfried Unselds Leben: eine lebenslange Erinnerung ans rettende Schwimmen des jungen Marinefunkers im Schwarzen Meer und in der Ägäis 1944, später ein Moment meditativ versunkener Bewegung, des Alleinseins im Wasser.
Der Heilkunst galt ein besonderes Augenmerk des Verlegers. Oft spricht er die gesundheitliche Verfassung von Autoren und Autorinnen an, die er getroffen hatte. Im Suhrkamp Verlag erschien, neben anderen medizinischen Büchern, das Gesamtwerk von Viktor von Weizsäcker, der die Psychosomatik begründet hatte.
Zahlen zum Umsatz des stetig expandierenden Verlags, steigender Kosten werden eher registriert als kommentiert. Das Hauptaugenmerk des Chronisten gilt den Autorinnen und Autoren und ihren Werken, möglichen Entwicklungen auf dem Buchmarkt, dem Neuen, für das Unseld ein ausgeprägtes Sensorium hatte.
Einladungen und Auszeichnungen hat Unseld in der Chronik dankbar vermerkt – Ehrendoktorate, das Bundesverdienstkreuz. Vier Wochen vor seinem Tod wurde er Ehrenbürger der Stadt Frankfurt am Main. Das Nachkriegsdeutschland hat seinen bedeutendsten Verleger indes nicht übermäßig ausgezeichnet: keine Mitgliedschaft in den Akademien oder im Orden »Pour le Mérite«, keiner der großen Preise. Dies teilte er mit manchen seiner Autoren, mit Adorno etwa, dem jungen Habermas und anderen Vertretern der Frankfurter Schule. In Italien zeichnete man ihn aus, in Paris und New York, Stockholm, Kairo, Krakau oder Moskau verehrt man »Siegfried« bis heute.
Das Wort von der »Suhrkamp-Kultur«, das George Steiner Mitte der 1970er Jahre prägte, hat derjenige, der sie wesentlich erfunden hat, kaum in seine Chronik aufgenommen, stattdessen daran erinnert, dass man den Verleger an den Büchern messen solle, die er veröffentlicht, nicht an den Worten, die er über die Bücher finde. Was diese Kultur im Innersten ausmacht, liest man gleichwohl in dieser Chronik entfaltet.
Manches liest sich hier wie die Zukunft unserer Vergangenheit. Am 7. Januar 1974 notiert Siegfried Unseld:
»Abends Besuch von Gershom Scholem. Er hatte diesen Besuch schon lange als ›Mission‹ angekündigt und ich war der Meinung, dies gelte seinem Buch ›Sabbatai Zwi‹. Aber es war doch anders. Wie viele (20 oder 50?) Intellektuelle gibt es in der Bundesrepublik, die im Falle einer ernsten Krise in Israel, die er, Scholem, voraussähe, sich öffentlich für Israel aussprächen? Ich sollte diese Liste aufstellen und sie ihm übergeben, und er würde dann sorgen, daß diese Personen von seiten der israelischen Behörden informiert würden. Ich mußte dies ablehnen. Ich bin überzeugt, daß sich im Falle einer ernsthaften Krise, die die Existenz Israels bedroht, sich mehr als 20 oder 30 Intellektuelle mobilisieren lasse, aber diese vorher mit ›Propaganda-Material‹ zu versorgen, wäre das wirklich Verkehrte.«
Dieses Gespräch trug sich vier Monate nach dem Jom Kippur Krieg vom Oktober 1973 zu, den man zu Recht mit dem 7. Oktober fünfzig Jahre später verbunden hat. Die Frage ist die gleiche. Und unsere Antwort?
Scholems monumentales Buch über den mystischen Messias Sabbatai Zwi erschien schließlich im Februar 1992 im ersten Programm des Jüdischen Verlags im Suhrkamp Verlag.
Kürzungen wurden in der fortlaufenden Chronik nur dort vorgenommen, wo Rechte anderer berührt wurden, indem Ereignisse und Lebensumstände von ihnen zur Sprache kommen. Dort, wo private Umstände für die Verlagsgeschichte von Belang sind, bei der Scheidung von Hilde Unseld in den 1980er Jahren oder der Auseinandersetzung mit Joachim Unseld und der Neuordnung des Verlags nach 1990, haben wir – Ulrike Anders, Katharina Karduck und ich – auf Kürzungen weitgehend verzichtet.
Fehler und Verschreibungen des diktierten Textes werden vom Jahr 1972 an originalgetreu wiedergegeben.
Die Chronik der Jahre 1994 bis 2002 ist bis auf Weiteres aufgrund der üblichen Schutzfristen gesperrt.
»Eine neue Aufschreibung, der Aufsagung« hatte der Autor und Verleger im Oktober 1967 angekündigt. Das ist dem ins Gelingen verliebten Chronisten gelungen. Er schuf das Mittel dazu. Mit Unselds Chronik von 1967/68 bis 1993 liegt ein einzigartiges Dokument vor. Es ist provisorisch in der Form, aber nicht in seiner Intention und seinem Inhalt. Es gibt kein vergleichbares Projekt, das die Geistesgeschichte Deutschlands, der Bundesrepublik wie der ehemaligen DDR, als Verlagsgeschichte darzustellen vermag.
Zu seinem 100. Geburtstag am 28. September 2024 stellen das Deutsche Literaturarchiv Marbach und der Suhrkamp Verlag Berlin es in Absprache mit Ulla Unseld-Berkéwicz online.
Siegfried Unseld kommt selbst zu Wort.
Seine Chronik hat er bis zu seinem Todesjahr 2002 weitergeführt. In seinem wohl letzten aufgezeichneten Gespräch vom Juli 2002 weist er jeden Gedanken an Stolz zurück. Stolz sei keine schöne Eigenschaft. Der Verlag, so Siegfried Unselds Fazit, sei ein Spiel. Ein großes, ernstes Spiel.
Thomas Sparr
Berlin, im August 2024